Hauptbahnhof, Helsinki

Der Hauptbahnhof Rautatieasema befindet sich südöstlich des Einkaufszentrums Forum 13 und ist nicht nur aus geografischer Sicht das Herz Helsinkis. Mit knapp 15 Bahnsteigen ist der Bahnhof nicht besonders groß, doch seine zentrale Lage macht ihn zum Dreh- und Angelpunkt des öffentlichen Personennah- und -fernverkehrs.

In und um den Bahnhof pulsiert das Leben in alle Himmelsrichtungen, denn täglich passieren etwa 200.000 Leute den Bahnhof - nur gut die Hälfte davon sind Bahnreisende. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn vom Rautatieasema startet auch der Bus zum Flughafen von Helsinki und alle wichtigen Straßenbahn- und S-Bahn-Linien treffen sich hier. Zudem stehen die meisten interessanten Gebäude und Museen in der unmittelbaren Nähe des Hauptbahnhofes. Zudem haben sich einige der besseren Hotels von Helsinki in der Reichweite des Bahnhofes niedergelassen. Das aus finnischem Granit gebaute Bahnhofsgebäude ist ein architektonischer Blickfang.

Rechts und links des gewölbten Haupteingangs stehen mit den so genannten Atlantes vier hohe Statuen, die je eine Kugellampe in den Händen halten. Das in den Jahren von 1904 bis 1919 nach den Plänen des renommierten finnischen Architekten Eliel Saarinen realisierte Gebäude wird von einem quadratischen Uhrenturm des Art Nouveau Stils dominiert.

Gegenüber dem gewölbten Haupteingang liegen die Straßenbahnhaltestelle und der Eingang zur City-Untergrund-Einkaufspassage.

Das national-romantische Gebäude des Nationaltheaters

An der Nordseite des Hauptbahnhofs von Helsinki ist das finnische Nationaltheater in einem national-romantischen Bauwerk untergebracht. Seit anno 1902 werden in dem grauen Gebäude mit den beiden Türmchen finnische Nationalepen und andere Stücke vorgetragen. Das Haus des Theaters wird von einem bronzenen Monument des finnischen Nationalpoeten Aleksis Kivi bewacht. Der Literat Kivi lebte in den Jahren von 1834 bis 1872 und schuf neben den ersten Gedichten in finnischer Sprache auch das Nationalepos "Die sieben Brüder".

Schräg gegenüber dem Bahnhofsvorplatz steht ein neoklassizistischer Bau aus dem Jahr 1887. In diesem säulengeschmückten und von Statuen verzierten Haus ist die finnische Nationalgalerie Ateneum zu finden. Die Kollektion des Museums umfasst finnische Kunstschätze aus allen Epochen. Mit ungefähr 4.500 Gemälden und rund 1.000 Skulpturen ist das Ateneum Finnlands größtes Museum.

Neben finnischen Werken aus der Zeit von 1750 bis in die frühen 1960er Jahre präsentiert die Nationalgalerie auch Arbeiten von namhaften europäischen Künstlern.

Das massive, rechteckige Gebäude des finnischen Parlaments ist aus Granit errichtet und steht nordwestlich des Hauptbahnhofes von Helsinki. Mit seiner imposanten Freitreppe und den 14 die Frontfassade säumenden Säulen ist das Parlament zweifelsfrei eines der bekanntesten Gebäude Finnlands. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1930 ist der auf finnisch Eduskunta genannte Reichstag der Ort, an dem die knapp 200 finnischen Abgeordneten die landesweit gültigen Gesetze beschließen.

Anno 1906 führte Finnland als erstes Land Europas das allgemeine Frauenwahlrecht ein. Die Gleichstellung wurde auch durch die Zusammensetzung des ersten Parlaments deutlich, in dem 19 weibliche Abgeordnete saßen. Am ersten März des Jahres 2000 wählten die Finnen mit Tarja Halonen zudem das erste weibliche Staatsoberhaupt und stärkten somit die ohnehin schon starke Rolle der Frau in Finnland.

Die ganzjährig angebotenen Führungen durch das Parlamentsgebäude geben nicht nur Einblick in die Demokratie Finnlands, sondern auch in seine turbulente Geschichte.